Der Dorsch ist wohl der beliebteste Fisch auf Rügen. Fast jeder Angelurlaub dreht sich um ihn. Wie man dabei Erfolg hat, das erzähle ich Ihnen jetzt. Um einen Fisch zu überlisten, muss man wissen, wie er sich in der natürlichen Umgebung verhält. Gerade beim Dorsch ist das sehr wichtig, da er zu jeder Jahreszeit anders ist. Je nach Wassertemperatur verändert sich die Wassertiefe, in der er zu finden ist. Im Winter, wenn es sehr kalt ist und Wassertemperaturen von 2-3 Grad sind, hält er sich in tieferen Wassersichten von 30 – 40 m auf. Ihn dort zu überlisten ist für den Uferangler unmöglich. Da lohnt sich eine Ausfahrt mit einem Fischkutter. Im Winter drängen sich die großen Fische auf einer kleinen Fläche zusammen. Gute Fänge sind fast immer vorprogrammiert. Zum Frühjahr sieht es schon wieder ganz anders aus. Der Hering befindet sich vor der Küste und die Dorsche schlagen sich den Bauch voll. Oftmals befinden sich die Dorsche dicht unter dem Schwärmen. Ab Wassertemperaturen von 10 Grad wird es dann richtig spannend. Der Dorsch zieht zum Fressen in die Uferregion, jetzt schlägt die Zeit für den Uferangler. Manchmal nur 50 m von der Wasserkante entfernt patrouillieren die Ostseeleoparden. Im Sommer ist der Spuk den auch schon wieder vorbei. Die Dorsche verziehen sich in tiefe Wasserschichten, denn das Wasser in Ufernähe wird ihnen einfach zu warm. Im Herbst hingegen kommen sie wieder unter Land. Jetzt schlagen sie sich noch mal richtig den Bauch voll, bevor es wieder in den Winter geht. Dann beißen sie auf fast alles, was sich im Wasser befindet. Die beste Zeit zum Brandungsangeln. Der Dorsch selber ernährt sich von kleinen Fischen, wie den Tobiasfisch (Sandaal) oder kleine Stinte. Aber auch Würmer wie Watt- und Seeringelwürmer.
Seine Nahrung findet er in Grundnähe.
Die am meisten verbreitete Angelart auf Dorsch ist das Pilken von großen und kleinen Booten. Da ich aber leidenschaftlicher Uferangler bin, bevorzuge ich das Brandungsangeln. Dafür benötigt man große Ruten von 3,90 bis 4,50m mit einem Wurfgewicht von 300 g. Große Rollen mit einer Schnurfassung von mind. 300m und einer hohen Übersetzung sind Pflicht. Als Schnur bevorzuge ich geflochtene. Es geht aber auch mit monofiler Schnur. Bei den Schnüren muss man aufpassen. Denn eine 0,17 mm geflochtene und eine 0,35m monofile reichen zum Angeln aus. Nur bekommt man damit Probleme beim Werfen. Durch das Gewicht der Grundbleie, wir reden hier von jenseits von 100g, lastet ein enormer Druck auf der Schnur und oftmals gibt es dann einen lauten Knall und die Montage landet im Wasser, aber ohne Schnur. Deswegen ganz wichtig: Eine Schlagschnur vorschalten. Oder bei monofiler Schnur eine sogenannte Keulenschnur wählen. Die fängt mit einer 0,50 mm-Stärke an und verdünnt sich stufenlos auf eine 0,35 mm.
Montagen sind einfach. Dorsch- oder Buttvorfächer mit einem oder zwei Haken. Ich bevorzuge das 2-Haken-System, wo ich auf den einem Haken ein kleines Spinnerblatt montierte und auf dem anderen Lock-Perlen. Zwei Haken? Warum? Fragen sich viele. Ganz einfach, durch zwei Haken hat man auch zwei Köder am Platz und somit eine viel intensivere Duftwolke im Wasser. Ebenfalls habe ich schon erlebt, dass ich zwei Dorsch gleichzeitig dran hatte und das ist natürlich ein Jackpot. Als Grundblei verwende ich keine Krallenbleie wie es in der Brandung üblich ist. Ich verwende je nach Witterung 100 bis 150 g bleie in der vorm einen Torpedos. Diese bleie Fliegen erheblich weiter und halten genauso gut am Grund. Als Köder ist überwiegend der Wattwurm im Einsatz. Der Seeringelwurm wäre eine Alternative aber bei Weitem nicht so fängig. Von Heringsfetzen rate ich ab da durch die enorme Wucht der Würfe die Fetzen nicht am Haken bleiben.
Im Frühjahr oder Sommer, wo das Wasser noch nicht zu warm ist, kann man den Dorschen auch mit der Spinnroute nachgehen. Dazu benötigt man eine Wathose, eine 3m lange Route und eine kleine aber gut laufende Spinnrolle. Eine geflochtene Schnur für weite Würfe ist wünschenswert. Als Köder kommen nun kleine schlanke Pilker mit einem Gewicht von 30 g zum Einsatz. Genau so werden Gummifische und Küstenwobbler eingesetzt. Ganz wichtig, gerade beim Spinnangeln, ist eine Ausrüstung die Salzwasser geeignet ist. Sonst hat man nicht lange Freude an seinem teurem Angelzeug. Zum Angeln watet man so lange in die Ostsee, bis es nicht mehr weiter geht. Eine genau Weite dafürkann ich euch nicht geben da es von Tag zu Tag, von Stelle zu Stelle anders ist. Ich warte immer so weit, dass ich nicht über dem Gürtel im Wasser stehe. Somit kann man noch gut hantieren und das Angeln wird nicht zur Last. Zur Köderführung ist noch zu sagen, dass man langsam einholt. Der Dorsch steht am Grund und da muss unser Köder hin. Sich über Grund zupfen ist erfolgreich. Also versucht euer Glück!